Erfahren Sie mit dem Aktuellen Stand Nahwärmeversorgung Februar 2024 die neuesten Entwicklungen und zukünftigen Pläne zur Nahwärmeversorgung im Amt Eggebek, einschließlich der Nutzung erneuerbarer Energien und des geplanten Ausbaus bis 2028.
Überblick: Nahwärmeversorgung im Amt Eggebek
Eggebek: Erneuerbare Energie für Schulen und Wohnungen
Im ersten Schritt sicherten wir die Energieversorgung der Schule und der Kita durch eine 1,5 MW Hackschnitzelanlage, die Energie aus regionalen und erneuerbaren Quellen liefert.
Zusätzlich ermöglicht fortschrittliche Technik den Anschluss von bis zu 250 Wohneinheiten an ein neu zu errichtendes Wärmenetz, um veraltete fossile Heizsysteme zu ersetzen. Der zentrale Verknüpfungspunkt im Netz befindet sich in der Berliner Straße, was die Versorgung der Berliner Straße, des Treenerings und aller Querstraßen sinnvoll macht.
Umfragen zeigten, dass im Treenering 175 Haushalte potenziell anschlussfähig sind, was unterhalb der maximalen Kapazität liegt. Mit der finalen Förderzusage werden wir Vermarktung und Ausbau vorantreiben, um Verzögerungen bei den Anschlüssen zu vermeiden.
Der ehemalige MFG 2 Flugplatz bietet neue Chancen, mit vielversprechenden Produktionsanlagen den restlichen Heizbedarf von 12 Millionen kWhth in Eggebek zu decken. Wir prüfen verschiedene Speichermöglichkeiten, um Schwankungen zwischen Produktion und Bedarf auszugleichen.
Den östlich der Bahn gelegenen Ortsteil Eggebeks versorgen wir vorerst über das Wärmenetz aus Langstedt, da eine Bahnquerung aufwendig ist. Eine Verbindung der Wärmenetze von Eggebek und Langstedt ist mittelfristig geplant.
Wir prüfen und beantragen verschiedene Förderungen, um die Investitions- und Endkosten für Haushalte pro Kilowattstunde niedrig und wettbewerbsfähig zu halten.
Wegen der Beantragungs- und Genehmigungsverfahren ist ein Ausbau ab 2025 realistisch, mit dem Ziel, die ersten Haushalte 2028 zu versorgen. Das langfristige Ziel ist der Komplettausbau in allen Gemeinden, abhängig von der Anschlussquote und der Verfügbarkeit erforderlicher Unternehmen.
Langstedt: Biogasnetz und zukünftige Erweiterungen
Wir führten konstruktive Gespräche mit den Betreibern der Biogasanlagen in Langstedt, um die Nahwärmeversorgung in Langstedt und dem östlichen Teil von Eggebek zu verbessern. Eine vorhandene Wärmeleitung versorgt bereits einen Großteil von Langstedt langfristig mit Biogas-Energie.
Indem wir an die bestehende Wärmeleitung anschließen, eröffnen wir auch bisher unentschlossenen Anwohnern die Möglichkeit, ihre Haushalte mit erneuerbaren Energien zu heizen.
Wir planen zudem, das neue Baugebiet in Langstedt von Beginn an mit den nötigen Rohrleitungen auszustatten, damit zukünftige Grundstückseigentümer ihr Eigenheim mit Biogas-Wärme versorgen können.
Entsprechend unseren Plänen in allen Gemeinden, streben die Amtswerke Eggebek an, den Ausbau ab 2025 zu beginnen und die ersten Haushalte bis 2028 anzuschließen.
Kleinjörl und Sollerup: Vom Biogas zur Nahwärme
Ein ortsansässiger Biogasanlagenbetreiber hat sich bereit erklärt, Kleinjörl und Sollerup mit den benötigten Wärmemengen zu versorgen. Die Versorgung der abgängigen Heizanlagen in der Grundschule und der KiTa Kleinjörl stellt dabei die höchste Priorität dar. Zusätzlich erhalten die Anwohner in Kleinjörl und Sollerup die Möglichkeit, sich an das Netz anzuschließen.
Wir haben eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um die optimalen Nutzungsmöglichkeiten der verfügbaren Wärme zu ermitteln und zu bewerten. Die Ergebnisse dieser Studie erwarten wir zwischen Ende des ersten und Anfang des zweiten Quartals 2024. Basierend darauf werden wir die verfügbaren Förderungen prüfen, um die Kosten so niedrig wie möglich zu halten.
In Sollerup betreiben wir bereits eine Hackschnitzelanlage, die ein kleines Wärmenetz versorgt. Dieses Netz könnte Synergien für einen kompletten Ausbau in Sollerup schaffen und damit zur umweltfreundlichen Energieversorgung im Amt Eggebek beitragen.
Wir betrachten Sollbrück als ein eigenständiges Netz, um die Netzverluste aus Sollerup zu vermeiden, die die Wirtschaftlichkeit des Projekts beeinträchtigen würden. Derzeit untersuchen und bewerten wir die Möglichkeiten für ein autarkes Netz in Sollbrück.
Süderhackstedt: Erweiterung der Hackschnitzelheizung
In Süderhackstedt betreiben wir bereits eine Hackschnitzelanlage, die Teile der Ortschaft mit Wärme versorgt. Wir planen, diese Wärmeleitung zu erweitern, um einen vollständigen Ausbau in Süderhackstedt zu erreichen. Außerdem erwägen wir den Bau einer weiteren Produktionsanlage, um die Versorgungssicherheit für die gesamte Gemeinde zu sichern.
Großjörl und Rimmelsberg: Erschließung neuer Energiequellen
Für Großjörl und Rimmelsberg haben wir uns, aufgrund der geografischen Nähe, mit einem Biogasanlagenbetreiber abgestimmt, um die Wärmeversorgung aus dessen Anlage zu beziehen. Diese Neuausrichtung basiert auf dem Plan, ein Speicherkraftwerk in Wanderup zu errichten, wobei die Biogasanlage Gottburg den Großteil des benötigten Gases liefern soll.
Obwohl ein potenzieller Großabnehmer aus Rimmelsberg Interesse gezeigt hat, führen wir die Planung ohne seine Beteiligung fort, da der Ausbau der Nahwärmeversorgung im Amtsgebiet Vorrang hat. Unser Ziel ist es, allen Interessenten in den acht Gemeinden kurz- bis mittelfristig eine zuverlässige und wettbewerbsfähige Nahwärmeversorgung anzubieten.
Wanderup: Diverse Energiequellen für die Wärmeversorgung
Wanderup steht vor der Herausforderung, den höchsten Energiebedarf im Amtsgebiet zu decken, ohne wirtschaftlich nutzbare Energie- oder Wärmelieferanten vor Ort. Deshalb müssen wir die Wärmeversorgung aus verschiedenen Quellen speisen. In zahlreichen Gesprächen haben wir einen Biogasanlagenbetreiber aus der Umgebung als zuverlässigen Partner gewonnen, der einen wesentlichen Teil der benötigten Wärme liefern wird.
Wir planen, eine Gasleitung von Jörl nach Wanderup zu verlegen, um das Biogas am Ortsrand zu veredeln und im geplanten Wärmenetz einzusetzen. Diese Maßnahme deckt etwa die Hälfte des Energiebedarfs in Wanderup, sodass wir mindestens eine weitere Energiequelle erschließen müssen.
Wir prüfen zusätzliche Alternativen für die Wärmegewinnung und haben konstruktive Gespräche mit dem Bürgerwindpark Wanderup geführt, um eine mögliche Stromversorgung für eine Produktionsanlage zu erörtern.
Eine Wirtschaftlichkeitsprüfung durch den Bürgerwindpark hat jedoch gezeigt, dass eine solche Versorgung momentan nicht wirtschaftlich ist, weshalb die Energielieferung über den Windpark vorläufig keine Option darstellt.
Janneby: Windenergie für die Nahwärme
In Janneby soll die Nahwärmeversorgung über Strom aus dem Bürgerwindpark gewährleistet werden. Hierfür ist aktuell geplant, eine Großwärmepumpe zu errichten, welche direkt mit dem Strom des Windparks betrieben wird. Zusätzlich werden Speicher benötigt, um die Verluste so gering wie möglich zu halten und die Bedarfsstruktur besser zu steuern.
Der Ortsteil Süderzollhaus wird als Inselnetz betrachtet und soll über eine Ortsansässige Biogasanlage mit Wärme versorgt werden.
Die Planungen für die Versorgung von Janneby übernimmt zum Großteil der Bürgerwindpark Janneby in Abstimmung mit den Amtswerken.
Jerrishoe: Ausbau der Biogasnutzung und Wärmepumpen
In Jerrishoe, ähnlich wie in Langstedt, versorgt bereits ein Nahwärmenetz einen Teil der Ortschaft mit Energie aus der ortsansässigen Biogasanlage. Auch hier führten wir konstruktive Gespräche, die dazu führten, dass die Biogasanlage sowohl eine Erweiterung als auch die Möglichkeit von Energiespeichern in Erwägung zieht.
Darüber hinaus planen wir in Zusammenarbeit mit Ventus Ventures Energy, die verbleibende Wärmemenge durch den Einsatz von Großwärmepumpen zu erzeugen, um so die gesamte Ortschaft nachhaltig mit Wärme zu versorgen. Für die Umsetzung dieses Vorhabens haben wir bereits die Trassenplanung in Auftrag gegeben und werden im nächsten Schritt die Dimensionierung der Großwärmepumpen planen. Dieser Prozess stellt einen wichtigen Schritt dar, um Jerrishoe umfassend und effizient mit erneuerbaren Energien zu versorgen.
Eine interessante Pressemitteilung der Ventus Ventures Energy zum Pilotprojekt in Jerrishoe finden Sie hier: Pressemitteilung Ventus Ventures Energy
Unterstützung für Einzelgehöfte und kleinere Ansiedlungen
Einzelne Gehöfte und kleine Ansiedlungen von Häusern werden separat betrachtet. Hierfür gibt es keine Musterlösung. Jeder Fall muss einzeln betrachtet und bewertet werden. Die Amtswerke möchten in Zusammenarbeit mit den Gemeinden jedem die Möglichkeit geben, sich und sein Haus mit erneuerbaren Energien versorgen zu können.
Möglichkeiten sind Photovoltaikanlagen auf Dachflächen in Kombination mit einer Wärmepumpe oder auch Inselnetze mit Holzhackschnitzel- oder Pelletanlagen. Hier kommt es immer auf den Bedarf und die geografischen Möglichkeiten an.
Weitere Informationen zum aktuellen Ausbaustand der Nahwärmeversorgung erhalten Sie außerdem auf den Einwohnerversammlungen der Gemeinden. Bitte beachten Sie dazu die Bekanntgabe der Termine Ihrer jeweiligen Gemeinde.
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