Rike Andersen 22 Views

Horizontalbohrungen unter der Autobahn A7

Unser Ausbaugebiet Amt Oeversee wird an mehreren Stellen durch die Autobahn A7 geteilt. Für uns bedeutet dass, das wir die einzelnen Teilnetze mittels einer Querung der Autobahn mit den weiteren Netzen verbinden müssen.

Vom 14.10.2024 bis zum 18.10.2024 wurde dafür an fünf Standorten mittels Horizontalbohrung ein Leerrohr ca. 4 Meter unterhalb der A7 verlegt, in welches wir später Glasfaser einblasen werden. In Jalm, Frörup K135, Frörup Westerfeld, Oeversee „Am Oeversee Ring“ und Barderup „Över de Brüchen“ wurde alles für den finalen Ausbau vorbereitet.

Eine Horizontalbohrung funktioniert so, dass eine spezielle Bohrmaschine in einem vorbereiteten Kopfloch angesetzt wird. Der Maschinenführer führt den Bohrer auf die gewünschte Tiefe und bohrt dann Stück für Stück die geplante Strecke entlang. Damit während des Bohrvorgangs keine vorhandenen Leitungen getroffen werden, werden im Vorfeld Leitungsauskünfte eingeholt.

Der Bohrer wird alle drei Meter durch das weitere Einsetzen einer Bohrstange verlängert, sodass der Bohrweg mehrere hundert Meter lang sein kann. Dafür wird der Bohrmotor kurz abgesetzt, eine weitere Stange wird von der Maschine direkt montiert, das funktioniert alles „automatisch“.

Am Ziel angekommen wird der Bohrer dann wieder über ein Kopfloch an die Oberfläche geholt. Während des Bohrvorgangs wird das Bohrloch regelmäßig gespült, damit das Bohrloch nicht von Sand oder Gestein zugesetzt wird.

Nun ist der Bohrer am Ziel. Das alleine hilft uns aber noch nicht, es muss ein Leerrohr verlegt werden, welches wir für die Glasfasernnutzen können. Hierfür wird der Bohrer mit einem etwas dickeren Bohrkopf versehen, dieser nennt sich Räumer – der Räumer macht den Bohrkanal auf dem Rückweg größer.  An dem Räumer wird ein Leerrohr befestigt und ab hier läuft das Prozedere dann rückwärts. Der Bohrer wird zurück in die Erde gezogen, der Bohrkanal wird freigespült, alle drei Meter kommt eine Bohrstange wieder aus dem Start-Kopfloch zurück an die Oberfläche und wird von der Bohrmaschine direkt gereinigt und zurück auf die vorgesehene Bohrstangenhalterung gesetzt. Danach geht es genauso weiter, eine weitere Stange wird aus der Grube zurückgezogen, abgeschraubt und auf die Halterung gesetzt, bis das Leerrohr die komplette Strecke hindurchgezogen wurde und an beiden Seiten aus der Erde herausguckt. Über das verlegte Leerrohr können nun die Teilnetze miteinander verbunden werden.

Damit unser Leerrohr bei zukünftigen Bauarbeiten im direkten Umfeld nicht beschädigt wird, wurde während des Bohrvorgangs der exakte Verlauf unseres Bohrweges digital eingemessen. Diese Daten werden nun im Leitungskataster eingetragen und sind für zukünftige Baumaßnahmen abrufbar.

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